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Warum der "unnötige" Energieverbrauch von Bitcoin sinnvoll ist


Martin Fiedler

Zuletzt Aktualisiert: 15. Januar 2021

Zusammengefasst

Der "sinnlose" Stromverbrauch ist ein spieltheoretisches Kernelement des Bitcoin-Algorithmus und schützt die Blockchain for Manipulation. Dieser Algorithmus nennt sich in der Fachsprache "Proof-of-Work". Gäbe es keinen Preis dafür zu zahlen (in Form des hohen Energieverbrauchs), Transaktionen zu bestätigen, könnte jeder Teilnehmer zu seinem Vorteil abstimmen und sich so beliebig hohe Beträge auf sein "Konto" (Private Key) auf der Blockchain eintragen. Miner lösen also Rechenaufgaben, welche den Zweck haben, Kosten durch den Energieverbrauch zu verursachen. Diese scheinbar unnötigen Kosten sind allerdings das, was zur Schaffung von Vertrauen nötig ist und zentrale Organisationen wie zum Beispiel die EZB bei Währungen wie dem Euro, ersetzt. Wäre der Energieverbauch dagegen sinnvoll, könnte man den so entstandenen Wert an anderer Stelle wieder verkaufen, was wiederum zu Manipulation bei den Verifizierungen führen würde.

Warum der unnötige Stromverbrauch von Bitcoin sinnvoll ist

Sieht man sich den Stromverbrauch durch das Mining von Bitcoins an, möchte man zu dem Schluss kommen, dass dieses mit sofortiger Wirkung abgestellt werden muss.

Aktuell verbraucht Bitcoin über 58 kWh an Strom im Jahr und steht damit gleichauf mit dem Stromverbrauch der gesamten Schweiz im gleichen Zeitraum.

Wenn also Bitcoin soviel Energie verschwendet, wie ein ganzes Land mit seinen Einwohnern, wieso tut niemand etwas dagegen? Oder anders gefragt: Welchen Zweck erfüllt das Ganze?

Die Antwort liegt im Proof-of-Work-Algorithmus von Bitcoin. Der Stromverbrauch ist gleichzusetzen mit "Arbeit", welche aus spieltheoretischer Sicht unnötig sein MUSS, um zu funktionieren.

Wie Prof. Dr. Christian Rieck (Video oben verlinkt) dies bereits erklärt hat, geht es beim Schürfen von Bitcoins im Grunde um die Schaffung von Vertrauen, zwischen Parteien, die sich nicht kennen und grundsätzlich nicht vertrauen.

Es wird also unterstellt, dass jeder Bitcoin-Teilnehmer Eigeninteressen verfolgt. Das ist grundsätzlich wertfrei zu sehen. Damit sich nicht jeder eine beliebige Summe in die Bitcoin-Blockchain eintragen kann, haben sich die Bitcoin-Entwickler einen demokratischen Abstimmungsmechanismus überlegt, welcher sicherstellt, dass die eingetragene Summe auch die richtige ist.

Miner tun im Endeffekt nichts anderes, als Transaktionen zu bestätigen und dabei komplizierte und scheinbar unnötige Rechenaufgaben zu lösen.

Und ja, es ist tatsächlich korrekt: Diese Rechenaufgaben haben keinen anderen Zweck, als Arbeit zu schaffen. Sie sind der Teil des Algorithmus, der zu extrem hohen Rechenaufwand und damit dem Stromverbrauch von Bitcoin führt.

Was soll das Ganze also?

Nun, die Antwort liegt in der Spieltheorie: Diese Rechenaufgaben MÜSSEN sinnlos und vor allem teuer sein, um die Blockchain vor Manipulation zu schützen.

Nehmen wir an, es wäre ein Einfaches, eine Bitcoin-Transaktion zu bestätigen und es gäbe keinen Preis (in Form des hohen Energieverbrauchs) dafür zu zahlen.

In so einem Szenario könnte jeder in seinem Interesse abstimmen und die Transaktionen zu seinen Gunsten manipulieren.

Gäbe es also keine Kosten dies zu tun, gäbe es auch kein Vertrauen und man könnte sich beliebig hohe Beträge seinem eigenen Private-Key (seinem "Konto" auf der Blockchain) zuschreiben.

Um einen Anreiz für die Miner zu schaffen, diese Verifizierungen und damit den hohen Stromverbrauch in Kauf zu nehmen, gibt es Anreize in Form von Bitcoins, welche an denjenigen ausgeschüttet werden, welcher die Rechenaufgabe als erstes gelöst hat.


Der Energieverbrauch (Kosten) schafft also Vertrauen zwischen den Teilnehmern, was dazu führt, dass es keine zentrale(n) Organisation(en) in der Mitte mehr benötigt, welche den Zahlungsverkehr überwachen (Zentralbanken, Banken) - Eines der größten Vorteile von Bitcoin!

Dieser Artikel wurde erstmals am 15. Januar 2021 veröffentlicht und am 15. Januar 2021 aktualisiert.
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