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Fear Of Missing Out

Zuletzt Aktualisiert: 7. September 2020

FOMO und die sozialen Medien

FOMO, Fear of Missing out, beschreibt die Angst, etwas zu verpassen. Kein völlig neues Gefühl, aber eines, das durch soziale Medien und technische Entwicklungen gesteigert wird. Der Zwang, dabei sein zu müssen und die Angst ausgeschlossen zu werden, entspringen dem Bedürfnis der Gruppenzugehörigkeit. Diese Angst treibt Menschen aller Altersklassen und Geschlechter um. Sie wurde durch Facebook, Twitter, Instagram und die Nutzung von Smartphones quasi gesellschaftsfähig.

Überall erreichbar und informiert zu sein, bedeutet im Gegenzug, jederzeit handeln zu können. Wer dazugehören will, muss stets aktiv sein und Entscheidungen treffen. Das verursacht Druck und Stress, was erneut zu Ängsten und Unsicherheit führt.

Psychologisch lässt sich FOMO als ein Bedürfnis nach Belohnung und Zugehörigkeit beschreiben, das suchtähnliche Züge annehmen kann.

FUDster und Panic Trolls

Die ständig unterschwellige Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, wird gepusht von FUDstern und Panic Trolls. Sie setzen FOMO, die Fear of Missing out, für ihre eigenen Interessen ein.

FUD, Fear, Uncertainty and Doubt, kommt aus der Werbeszene und dem Kommunikationsbereich. Mit reißerischen Neuigkeiten, die häufig fingiert oder zumindest übertrieben sind, nutzen FUDster Unsicherheit und Gruppendynamik aus. Darunter finden sich manipulative Wettbewerber ebenso wie Investoren, die größere Summen günstig investieren wollen. Die sich daraus entwickelnde Kommunikationslawine im Internet und in der Presse begünstigt Fehlentscheidungen und Schnellschüsse.

Die Steigerung in der negativen Propaganda sind Panic Trolls. Sie sehen beispielsweise den Untergang einer Kryptowährung voraus und warnen vor weiteren Investitionen. Auf diese Weise verursachen sie panikartige Reaktionen der Gemeinschaft. Die Folge ist deren ständiger Drang nach neuen Informationen und Meldungen. Um sich abzusichern, verbreiten sie Meldungen ungeprüft weiter und verursachen dadurch erneut Panikreaktionen.

Auch in der Werbung wird FOMO erfolgreich eingesetzt. Entsprechende Marketingaktionen suggerieren potenziellen Kunden eine begrenzte Anzahl des beworbenen Produkts oder eine kurze Frist für den Kauf zu besonderen Konditionen. So vermitteln sie das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nicht zugreift und sich der entschlussfreudigen Masse anschließt.

FOMO und FUD lassen sich in der volatilen virtuellen Finanzwelt der Kryptowährungen effektiv einsetzen.

Virtuelle Währungen und FOMO

Die noch junge Finanzwelt der Kryptowährungen basiert auf Interaktionen der Anleger untereinander. Jeder hat Einsicht in das Hauptbuch seiner Währung, kann Transaktionen genehmigen und betrügerische Aktivitäten erkennen. Der einzelne Investor hat wesentlich mehr Einblicke in das Geschehen als in der klassischen Finanzwelt. Er ist Teil einer Gemeinschaft.

Damit einher geht die Fear of Missing out, die Angst, die Zugehörigkeit zur eigenen Kryptogemeinschaft zu verlieren und ausgeschlossen zu werden. Das beklemmende Gefühl, Entwicklungen zu verpassen, befeuern gerne auch FUDster und Panic Trolls. Durch falsche oder verfälschte Informationen werden Angst, Ungewissheit und Zweifel verbreitet. Das Ziel ist dabei, Aussagen und Know-how von Personen und Unternehmen anzuzweifeln. Damit sollen Konkurrenten geschwächt und präferierte Währungen forciert werden.

Vorwürfe und Behauptungen stoßen in der Kryptogemeinde auf offene Ohren, denn Konkurrenz und Risiken sind groß. Mehr als 1.500 virtuelle Währungen teilen sich den Markt und wollen ihre Anleger dauerhaft überzeugen. Das wissen gut informierte FUDster zu unterlaufen, indem sie möglichst anerkannte Personen als Sprachrohr einsetzen. Das Ergebnis: Bei unerfahrenen Anlegern übernimmt FOMO die Führung. FUDster können so Kurseinbrüche oder Hypes herbeiführen und die Märkte in die gewollte Richtung bewegen.

Dieser Artikel wurde erstmals am 7. September 2020 veröffentlicht und am 7. September 2020 aktualisiert.
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