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Sollte man als Privatanleger besser in Einzelaktien oder ETFs investieren?


Martin Fiedler

Zuletzt Aktualisiert: 1. November 2022

Risikohinweis Investieren und Geldanlage in Assets / Finanzprodukte
Hinweis: Bei den Informationen auf dieser Seite handelt es sich um keine Anlageempfehlung. Informiere dich immer auch selbstständig, bevor du am Finanzmarkt aktiv wirst und/oder nehme eine professionelle Beratung in Anspruch. Anlageentscheidungen werden auf eigene Gefahr und eigene Verantwortung getroffen. Dein Kapital ist auf Finanzmärkten immer einem Verlustrisiko ausgesetzt.

Wenn angehende Privatanleger an das Investieren in Aktien denken, so denken die meisten an einzelne Aktien wie zum Beispiel Tesla (TSLA), Apple (APPL), oder Microsoft (MSFT). Das ist auch grundsätzlich nicht falsch, doch wie praktikabel ist das in der Praxis? Und können ETFs im Vergleich zu Einzelaktien eine Alternative sein?

Aktien kaufen - Einzelaktien und Sparplan
Es ist nicht zwingend notwendig, einzelne Aktien herauszusuchen und zu bewerten. Es ist auch möglich, Anteile von bereits diversifizierten "Aktienkörben" (Fonds bzw. ETFs) zu kaufen.

Warum kurzfristige Gewinne mit Einzelaktien einfach sein können (und was dabei übersehen wird!)

Gerade in denn letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom an der Börse und Trading Apps wie BUX oder Trade Republic sind unter jungen Leuten sehr beliebt geworden.

Viele Privatanleger sind in den Markt geströmt, haben „heiße Aktientipps“ und Empfehlungen gekauft und in vielen Fällen sind dabei auch satte Gewinne entstanden. Zumindest prozentual. +40%, +80% oder auch mehr als 100% Rendite in wenigen Monaten liegt mit einzelnen Aktientiteln durchaus im Bereich des Möglichen.

Ist das also der Beweis, dass Investments in Einzelaktien eine gute Strategie für die Masse sind? Nicht zwingend. Um nicht zu sagen: Nein.

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Wenn man die entsprechenden Trader fragt, wie diese so hohe Renditen in so kurzer Zeit gemacht haben, werden die meisten Antworten: durch Erfahrung, gute Anlagestrategie und Nutzung entsprechender Indikatoren wie zum Beispiel der berühmten Kennzahl „KGV“.

Die Wahrheit ist eher: Wir sind in einem Bullenmarkt gewesen und hatten perfekte, wirtschaftliche Bedingungen und die Börse ist allgemein mit Geld privater und institutioneller Investoren überflutet worden.

Das hat rein gar nichts mit „Können“ oder einer „guten Strategie“ zu tun.

Wenn sich bestimmte Finanzmärkte in einem allgemeinen Aufwärtstrend befinden, ist es keine Kunst, Geld zu verdienen!

Man muss sich dabei vor Augen halten: Großinvestoren wie Warren Buffett machen „nur“ 20% jährlich (der S&P 500 dagegen nur etwa 10%). Natürlich gibt es einzelne Jahre, die viel besser laufen. Man kann Investition an der Börse jedoch nicht so isoliert betrachten.

Es macht einen Riesenunterschied, ob wir von drei Monaten, 10 Jahren oder sogar 20 Jahren reden.

Kurzfristig können im Depot durchaus +100% mit nur wenigen Einzelaktien erzielt werden. Doch wie sieht die Gesamtrechnung nach 20 Jahren aus?

Das ist die Frage!

Ich kann mit einem Wertpapier 500% Kursanstieg an der Börse erzielen. Wenn ich jedoch nicht verkauft habe und der Aktientitel nächstes Jahr um 90% fällt, habe ich von den dem vorherigen Anstieg auch nichts mehr.

Ein weiterer Punkt sind Statistiken, die zeigen, dass die meisten aktive Fondsmanager schlechter als der Marktdurchschnitt performen. Wenn also sogar ausgebildete Fondsmanager am Unterfangen scheitern, langfristig profitabel mit ausgewählten Aktien zu sein, wie realistisch ist es dann für Herr oder Frau Müller von Nebenan?

Aufgepasst bei Buchgewinnen im Vergleich zu realisierte Gewinnen aus Aktieninvestments

Die Gewinne der vieler angeblich talentierten Anleger, die man auf Social Media & Co sieht, sind in den allermeisten Fällen Buchgewinne. Also Gewinne, welche nur „auf dem Papier“, also im Depot, abgebildet sind, aber nicht realisiert, also verkauft, worden sind.

Information
Buchgewinne aus Aktien nicht mit Gewinnen verwechseln

Das ist wichtig, zu unterscheiden! Denn wenn niemals Gewinne aus den Aktieninvestments mitgenommen worden sind, kann auch nicht von „Gewinnen“ gesprochen werden!

Markteffizienzhypothese: Warum der Handel von einzelnen Aktientiteln an der Börse nicht so trivial ist

Man geht davon aus, dass Märkte (zum Beispiel Aktien) weitestgehend effizient sind. Dazu gibt es die sogenannte „Markteffizienzhypothese“ als bekanntes Modell.

Das Modell sagt im Grunde aus, dass jegliche Informationen, welche dem Markt zur Verfügung stehen, vom jeweiligen Preis der Aktie reflektiert wird.

Markteffizienzhypothese-Infografik Einzelaktien und ETFs
Infografik: Markteffizienzthypothese

Man sollte zwei Dinge dazu wissen:

  1. Umso mehr Handelsvolumen eine Aktie hat und liquider sie ist, umso mehr kann man davon ausgehen, dass der Markt effizient ist und der Preis pro Stück „fair“ ist.
  2. Es gibt auch Kritik an der Markteffizienzhypothese. Märkte sind nämlich sicher nicht in absolut jedem Moment „fair“. Kurzfristig kann es auch zu starken Übertreibungen nach oben oder unten kommen.

Die Vorstellung allerdings, dass man als Börseneinsteiger den Aktienmarkt betritt und sich anhand weniger bekannter Kennzahlen zur Aktienbewertung ein Depot zusammenstellt und dieses dann langfristig hohe Gewinne abwirft, ist eher realitätsfern.

Das Ausfallrisiko einzelner Aktien, vor allem auf lange Sicht, ist in so einem Fall viel zu hoch.

Wichtig hierbei ist jedoch: Das bedeutet nicht, dass es nicht möglich ist, langfristig (über 20 Jahre) mit Einzelaktien Erfolg zu haben. Wenn die Börse jedoch nur ein kleines Hobby neben einem Vollzeitjob ist, ist die Investition in einzelne Aktien in den meisten Fällen zu risikoreich und nicht nachhaltig. Zumindest für die breite Masse nicht.

Diversifiziert: Der große Vorteil von ETFs gegenüber Einzelaktien für die breite Masse

Für Menschen mit wenig Zeit oder Lust sich mit Vermögensaufbau durch Aktien zu beschäftigen, können breit gestreute Welt-ETFs eine Lösung sein. Der Grund dahinter ist simpel: ETFs bilden meistens einen Index nach, welcher teilweise hunderte an Aktientiteln enthält.

Schlittern also einzelne Unternehmen in den Konkurs, hat dies kaum Auswirkung auf den Gesamtwert, da es sich nur um einzelne Fälle von vielen handelt.

Natürlich haben ETFs aber nicht nur Vorteile.

Bei Welt-ETFs (zum Beispiel MSCI World) kann man jährlich, über einen langen Zeitraum, mit etwa 8%-10% rechnen. Zumindest war dies in der Vergangenheit so, ohne Garantie für die Zukunft, natürlich!

Wer mehr Geld mit Aktien verdienen möchte, kommt an risikoreicheren ETFs (zum Beispiel Emerging Markets oder bestimmte Branchen) oder eben Einzelaktien nicht vorbei.

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Dieser Artikel wurde erstmals am 17. August 2022 veröffentlicht und am 1. November 2022 aktualisiert.
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