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Wie passive Einnahmen durch Zinsen auf Kryptowährungen erzielt werden können


Martin Fiedler

Zuletzt Aktualisiert: 20. Januar 2022

Zusammengefasst


Kryptowährungen und im Speziellen der DeFi (Decentralized Finance)-Bereich eröffnen für Anleger einige Möglichkeiten, passive Einnahmen durch Zinserträge zu erwirtschaften.

Zu den verschiedenen Optionen, Zinsen auf Bitcoin, Ethereum & Co zu erhalten, zählt:

Anstatt das Kryptowährungen "tatenlos" in Wallets gelagert werden, ist es so möglich, die Coins auf diversen Wegen "arbeiten" zu lassen und dafür Rewards bzw. Ausschüttungen zu erhalten. Die Verzinsung hängt von diversen Faktoren ab und bewegt sich zwischen 0,5% bis 90% (Letzeres insbesondere bei Liquidity Mining und Staking von Proof-of-Stake-Kryptowährungen).

Risikohinweis Investieren und Geldanlage in Assets / Finanzprodukte
Hinweis: Bei den Informationen auf dieser Seite handelt es sich um keine Anlageempfehlung. Informiere dich immer auch selbstständig, bevor du am Finanzmarkt aktiv wirst und/oder nehme eine professionelle Beratung in Anspruch. Anlageentscheidungen werden auf eigene Gefahr und eigene Verantwortung getroffen. Dein Kapital ist auf Finanzmärkten immer einem Verlustrisiko ausgesetzt.

DeFi stellt die Finanzwelt auf den Kopf


Was in zentralen Finanzmärkten zwar durch Zinserträge auf zum Beispiel Festgeld oder Tagesgeld auch möglich ist, macht DeFi durch diverse Möglichkeiten um einiges attraktiver. Die teilweise hohen Renditen werden dadurch ermöglicht, dass Teilnehmer zur Sicherheit bzw. zum Funktionieren diverser DeFi-Märkte beitragen.

Liquidity Mining (Yield Farming): Zinsen durch DEX-Liquidität

Liquidity Mining (auch manchmal als "Yield Farming" bezeichnet) ist das Paradebeispiel für die Decentralized Finance (DeFi). Dezentrale Börsen (DEX) sind immer mehr auf dem Vormarsch und ermöglichen Börsenhandel, welcher von keiner zentralen Instant kontrolliert wird.

Ähnlich wie viele Kryptowährungen, werden DEX von dezentralen Protokollen betrieben, welche auf hunderten oder sogar tausenden Computern auf der ganzen Welt verteilt in einer Blockchain liegen.

Unterstützt wird der Handel dabei oft von Smart Contracts, welche für die nötige Logik an den DEX sorgen.

Doch was genau ist nun Liquidity Mining?

Bei Liquidity Mining hilfst du mit, für Liquidität beim Handel einer DEX zu sorgen. Ist eine Börse nicht Liquidität, ist auch kein Handel zwischen den Teilnehmern möglich.

Beim Liquidity Mining zahlst du Kryptowährungen in sogenannte "Liquidity Pools" ein. Das passiert immer paarweise, da an Krypto-Börsen immer eine Währung gegen eine andere getauscht wird.

Welche Paare möglich sind und gebraucht werden, hängt vom Bedarf der DEX ab. Dabei kann es sich um beispielsweise um [Bitcoin+einen nativen DEX-Token] handeln oder [Ethereum+Tether], oder auch eine der unzähligen anderen Paar-Kombinationen.

Liquidity Mining Infografik
Liquidity Mining

Vorteile

  • Hohe Renditen von über 50% APY und mehr möglich (abhängig vom Krypto-Paar und Liquidity-Pool-Teilnehmern)
  • Aktive Beteiligung an DeFi durch Unterstützung von Dezentralen Börsen

Nachteile

  • Es gibt ein Impermanent Loss Risiko (mehr dazu im verlinkten Artikel)

Hohe Zinsen durch Staking von Proof-of-Stake-Coins

Als "Staking" wird der Vorgang bezeichnet, innerhalb eines Netzwerks, welches den "Proof-of-Work"-Konsensus-Algorithmus nutzt, für "Wahrheit" zu sorgen.

Als Belohnung bekommst du dafür weitere Coins bzw. Token der gleichen Kryptowährung vom Netzwerk ausgeschüttet. Die Zinsen, die du erhältst, sind unterschiedlich hoch und hängen von der Anzahl der Staker und der Kryptowährung ab.

Aber von vorne.

Bei jeder dezentralen Kryptowährung muss Wahrheit geschaffen werden. Im Klartext: Es muss bestätigt werden, dass du die Kryptowährungen, welche du ausgibst, auch tatsächlich besitzt.

Bei einer Bank erledigt das... die Bank! So eine zentrale Stelle gibt es bei dezentralen Kryptowährungen jedoch nicht. Hier erledigt das ein Algorithmus, welcher Stimmrechte nach zum Beispiel Arbeitsleistung (Proof-of-Work), wie es bei Bitcoin oder Dogecoin der Fall ist, oder nach Menge der Coins (Proof-of-Stake), wie es bei Ethereum oder Polkadot der Fall ist, den Minern zuteilt.

Beim Staking zahlst du in der Regel in einen bestehenden Staking-Pool ein. Ab diesem Moment "arbeiten" deine Kryptowährungen. Die Coins werden dazu verwendet, um das Netzwerk zu sichern und für die bereits angesprochene "Wahrheit" zu sorgen.

Staking Infografik
Staking

Vorteile

  • Passives, (fast) risikoloses Einkommen auf Kryptowährungen
  • Hohe Renditen auf viele Coins möglich
  • Aktive Beteiligung an der Sicherung des jeweiligen Netzwerks

Nachteile

  • Third-Party-Risiken (beispielsweise Plattform-Hack)

Lending: Zinsen durch dezentrale Kreditgeschäfte

Als "Lending" werden dezentrale Kreditgeschäfte innerhalb der Decentralized Finance über eine Blockchain bezeichnet. Diese Art von Krediten wird oft mithilfe von Smart Contracts abgewickelt.

Aber nicht nur für Privatkredite wird das durch Lending geliehene Geld verwendet. Zu einem großen Teil kommt es auch für das Shorting (Leerverkauf) oder auch für Leverage-Trading zum Einsatz. Interessenten sind in solchen Fällen Institutionen oder auch Krypto-Börsen.

Nun benötigt es aber auch jemanden, der das Kapital zur Verfügung stellt. An der Stelle kommen Anleger ins Spiel. In dem Kapital in Form von Kryptowährungen bereitgestellt wird, werden die angesprochenen Einsatzgebiete erst ermöglicht.

Als Belohnung erhält der Lender (Verleiher) Zinsen. Je nach Kryptowährung fallen diese sehr unterschiedlich aus. Generell gilt: Die meisten Zinsen gibt es dort, wo es aktuell die größte Nachfrage gibt.

Lending Infografik
Lending

Vorteile

  • Höhere Zinsen als bei Fiat-Krediten, was jedoch auch höhere Einnahmen bedeutet (auf Investorenseite)
  • Keine Bonitätsprüfung wie bei klassischen Banken

Nachteile

  • Typische Third-Party-Risiken

Fragen & Antworten zur Verzinsung von Kryptowährungen

Warum sind die Zinsen auf Kryptowährungen so hoch?

Auf die Frage, wieso die Zinsen auf Kryptowährungen so hoch sein, gibt es eine zweiteilige Antwort.

  • Sowohl durch Staking als auch Liquidity Mining als auch Lending wird ein wertvoller Beitrag innerhalb der Welt der dezentralen Finanzwelt geleistet. Vieles, wozu es in der zentralen Finanzwelt tausende Mitarbeiter und eine komplexe Infrastruktur benötigt, übernimmt bei DeFi bzw. Kryptowährungen ein Algorithmus sowie die Teilnehmer der entsprechenden Netzwerke. Die Teilnehmer leisten dabei einen essenziellen Beitrag zum Funktionieren der DeFi. Die Margen, die bei Banken an zentrale Stellen fließen, fließen bei DeFi an jeden, der sich daran beteiligt. Und beteiligen kann sich jeder, der sich beteiligen möchte!
  • Der zweite Teil der Antwort ist, dass die Profite nur aktuell so hoch sind, weil die Teilnehmer innerhalb der Netzwerke vergleichsweise noch so wenige sind. Die Rewards, welche algorithmisch ausgeschüttet werden, verteilen sich dementsprechend über eine noch kleine Anzahl an Teilnehmern. In Zukunft werden die Zinsen also mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel kleiner ausfallen als es heute der Fall ist.

Welche Risken gibt es?

Je nach Gebiet gibt es unterschiedliche Risiken. Risiken, welche sowohl bei Staking, Liquidity Mining sowie Lending gleich sind, ist das "Third-Party"-Risiko.

Das bedeutet, dass du Kryptowährungen für alle diese Prozesse an externe Plattformen transferierst. Auch wenn es sich um seriöse Plattformen handelt, kann immer etwas passieren. Dazu zählen Hacks, korrupte Mitarbeiter oder Bugs.

Streng genommen könnte man diesem Risiko vorbeugen, indem man sich selbst um das Technische kümmert, doch das fällt aufgrund der Komplexität für die meisten weg und kommt wiederum mit anderen Risiken einher.

Des Weiteren sind die meisten Kryptowährungen von Natur aus noch sehr volatil, weil noch vergleichsweise wenig Kapital im Markt ist.

Auf spezifische Risiken gehen wir auf den entsprechenden Unterseiten ein.

 

Dieser Artikel wurde erstmals am 8. Oktober 2021 veröffentlicht und am 20. Januar 2022 aktualisiert.
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