Als Teil der sogenannten FAANG-Aktien ist Meta Platforms (ehemals Facebook) eines der wertvollsten Unternehmen an der Börse. Das Akronym FAANG steht für Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google (inzwischen Alphabet). Oftmals fällt in diesem Kontext der Begriff Big Five bzw. Big Tech. Hierbei wird Netflix von Microsoft ersetzt, was aufgrund der Marktkapitalisierung Sinn macht.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
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META PLATF. A DL-,000006 FB2A.DE | 523,10 € | 9,40 € | 1,83% |
Obwohl Facebook noch nicht einmal zwei Jahrzehnte besteht, verfügt der Konzern mittlerweile über ein Netzwerk aus mehr als drei Milliarden Menschen. Neben den Big Playern Amazon und Alphabet zählt Meta also zu den Unternehmen mit der weltweit größten Reichweite. Vermutlich nutzen fast alle von uns täglich eine Dienstleistung von Meta Platforms. In den letzten Jahren konnten sich vor allem die Dienste WhatsApp und Instagram großer Beliebtheit erfreuen.
In unserer Analyse betrachten wir neben der Unternehmenshistorie auch das Geschäftsmodell und die einzelnen Segmente von Meta Platforms. Außerdem gehen wir auf die finanzielle Situation und das zukünftige Potenzial des Konzerns ein. Hierbei stellen wir auch das viel zitierte Metaversum vor.
Meta-Aktie - vom Uniprojekt zum Big Player im Tech-Sektor
Während seines Harvard Studiums entwickelte Mark Zuckerberg die Website facemash.com. Jedoch wurde dieses Projekt aufgrund zahlreicher Beschwerden sehr schnell eingestellt. Ein Jahr später starteten Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin das Projekt Facebook. Bis 2005 war die Website unter den Namen thefacebook.com bekannt.
In den Folgejahren konnte Facebook einige wichtige Investoren für sich gewinnen und somit ein enormes Wachstum verzeichnen. Bereits 2006 ging die erste Facebook-Version für Mobilgeräte an den Start. 2007 erfolgte dann der offizielle Launch der Facebook-Plattform.
Im Jahr 2010 erreicht die Facebook-Plattform 500 Millionen aktive Nutzer. Kurz darauf folgt der Launch des Facebook Messengers. Das Jahr 2012 war von vielen Erfolgen geprägt, da Facebook an die Börse ging, Instagram übernahm und erstmals 1 Milliarde aktive Nutzer verzeichnete.
2014 kam es dann zu weiteren Übernahmen. Mit WhatsApp und Oculus erweitert Facebook sein Angebot. Die Folgejahre sind von zahlreichen Funktionserweiterungen auf Facebook, Instagram und WhatsApp geprägt. Ebenso nimmt Zuckerberg einige Verbesserungen am Facebook Messenger vor. 2017 erreicht das soziale Netzwerk bereits 2 Milliarden aktive Nutzer.
Seit 2021 besteht die neue Unternehmensmarke Meta. Facebook nennt sich ab sofort Meta Platforms. Die Umstrukturierung erinnert an den Konzern Alphabet. Im Fokus des Unternehmens soll zukünftig das Metaversum stehen und weniger die sozialen Netzwerke.
Meta Marktanalyse: soziale Netzwerke und Internetwerbung
Das Big-Tech Unternehmen Meta Platforms ist in den Branchen soziale Medien, Online-Werbung und Virtual Reality engagiert. In den kommenden Jahren steht die Entwicklung und Kommerzialisierung des Metaverse im Fokus, jedoch ist Meta momentan hauptsächlich auf die Werbeeinnahmen angewiesen.
Durch die strategischen Übernahmen der letzten Jahre konnte sich Meta breiter aufstellen und noch mehr Menschen erreichen. Die beiden Dienste Instagram und WhatsApp sind hierbei klare Wachstumstreiber. Bei unserer Marktanalyse wollen wir sowohl Konkurrenten als auch Geschäftspartner von Meta Platforms vorstellen. Des Weiteren gehen wir auf die Marktanteile und das Potenzial des Konzerns ein.
Die Werbebranche befindet sich aufgrund von Digitalisierung und Globalisierung im Wandel. Der Trend geht schon seit einigen Jahren weg von der Offline-Werbung hin zum Online-Angebot. Daher nutzen nicht nur große Konzerne, sondern auch Mittelstandunternehmen und kleine Betriebe das Internet-Advertising.
Wie sieht der Markt für Internetwerbung aus und welche Konzerne dominieren die Branche?
Zunächst betrachten wir die Marktanteile von Facebook und Instagram im Bereich der Social Media Plattformen. Hierzu werfen wir einen Blick auf die Page-Views, also die Seitenaufrufe, der einzelnen Websites. Laut "statcounter" ist Facebook mit einem Anteil von fast 77 % eindeutig Marktführer. Zählen wir noch die Seitenaufrufe von Instagram hinzu, kommen die beiden Plattformen von Meta auf einen Marktanteil von mehr als 80 %.
Auf dem Markt für digitale Werbeanzeigen herrscht quasi ein Duopol, geführt von Google und Facebook. Gemeinsam kommen die beiden Tech-Giganten laut "emarketer" auf einen Marktanteil von mehr als 50 %. Facebooks Anteil liegt bei rund 24 % und Google kommt auf etwa 28 %. Hierbei wurden Instagram und YouTube bereits einkalkuliert.
Mit welchen Unternehmen kooperiert Meta?
Eine äußerst namhafte Kooperation besteht mit dem Grafikkarten-Spezialist Nvidia. Die Analyse dazu ist hier zu finden: Nvidia-Aktie.
Nvidia liefert mit seinen Grafikprozessoren wichtige Hardware für Metas Supercomputer "AI Research Super-Cluster". Nach eigenen Angaben soll der Supercomputer der schnellste KI-Rechner der Welt werden.
Zudem bestehen zahlreiche Content-Kooperationen mit deutschen Medienhäusern und Produzenten. Mit der Videoplattform Facebook Watch will Meta noch mehr Menschen erreichen und die Zahl der Page-Views steigern. Daher investiert der Konzern in strategische Partnerschaften aus den Bereichen Sport, Unterhaltung und Nachrichten.
Konkurrenten von Meta Platforms
Als Marktführer im Bereich Social Media hat Meta Platforms selbstverständlich einige Konkurrenten. Die Video-Plattform YouTube ist mit mehr als zwei Milliarden Nutzern einer der stärksten Konkurrenten von Facebook.
Weitere Konkurrenz bekommt Meta von den Plattformen Twitter, Snapchat, TikTok, Pinterest und Reddit. Unter den Messaging-Diensten sind der Facebook Messenger und WhatsApp führend. Allerdings dominiert der Chat-Dienst WeChat mit mehr als einer Milliarde Nutzer den chinesischen Markt. WeChat wird vom chinesischen Big Player Tencent Holdings betrieben.
Im lukrativen digital-advertising-Markt bleibt Google der größte Konkurrent von Facebook.
Die wichtigsten Absatzmärkte von Meta Platforms
Gemessen am Umsatz stellt der nordamerikanische Raum den wichtigsten Absatzmarkt dar. Seit Jahren erzielt Facebook etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes in den USA und Kanada. Mit etwa 25 % vom Umsatz landet der europäische Markt auf Rang 2, direkt gefolgt vom asiatischen Raum. Der asiatische Markt macht fast 20 % vom Gesamtumsatz aus.
Marktpotenzial - wird das Metaverse zum Wachstumstreiber der Meta-Aktie?
Zum Abschluss unserer Marktanalyse betrachten wir das Metaverse und das daraus resultierende Potenzial für Meta Platforms.
Nach Unternehmensangaben will Meta allein in Europa 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen, um die dortige Präsenz auszubauen und die Entwicklung des Metaversums in den Fokus zu rücken. Facebook will mit dem Metaversum die Computing-Plattform von Morgen bauen.
Das Metaversum ist ein kollektiver virtueller Raum, in dem Menschen miteinander interagieren können. Es existieren viele Konzepte von Metaversen und die Möglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein. Bei der Umsetzung des Metaverse kommen sowohl Virtual Reality als auch Augmented Reality zum Einsatz. Zur Entwicklung werden modernste Hard- und Software benötigt.
Im Metaversum können die Menschen miteinander kommunizieren, arbeiten, Handel betreiben, spielen, shoppen und vieles mehr. Grundsätzlich soll im virtuellen Raum alles möglich sein, was wir aus der Realität kennen. Auch für Kryptowährungen und NFTs, also digitale Assets, ist das Konzept des Metaversums von immenser Bedeutung.
Zukünftig könnte Meta Platforms mit diesem Projekt einen großen Teil seiner Einnahmen erwirtschaften und somit die Abhängigkeit vom Werbegeschäft reduzieren. Dennoch ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, in welchem Umfang Mark Zuckerberg seine Version des Metaversums monetarisieren kann.
Geschäftsmodell und Produkte von Meta im Überblick
In diesem Abschnitt analysieren wir das Geschäftsmodell von Meta Platforms, um herauszufinden wie der Konzern sein Geld verdient. Als erstes werfen wir einen Blick auf die einzelnen Segmente bzw. Plattformen der Meta-Aktie.
Grunsätzlich unterscheidet Meta Platforms in seinen Gerschäftsberichten nach zwei Segmenten.
- Die sogenannte Familiy of Apps mit Facebook, Messenger, Instagram und WhatsApp. Also alle sozialen Netzwerke, die Einnahmen aus Werbung generieren.
- Reality Labs steht für Forschung und Entwicklung im Bereich Augmented Reality und Virtual Reality. Mit diesem Segment bietet Meta sowohl Hard- als auch Software für AR und VR.
Die Plattformen und Produkte im Überblick
Facebook:
- weltweit größtes soziales Netzwerk
- Kommunizieren mit Freunden via Chat, Messenger oder Videoanruf
- Inhalte und Interessen teilen
- Gruppen beitreten, eine Art Internetforum
- Eigenes Profil anlegen und über Chronik alle Inhalte einsehen
- Facebook-Seiten für Unterhaltung, Produkte, Unternehmen, Künstler
- Facebook-Watch - Video-on-Deamnd Dienst
- Facebook-Marketplace - Verkauf und Kauf von neuen und gebrauchten Artikeln
Monatlich nutzen 2,9 Milliarden Menschen die Facebook-Plattform. Täglich sind 1,929 Milliarden Nutzer auf Facebook aktiv. Der Großteil dieser Nutzer kommt aus dem asiatischen Raum.
Auf dem asiatischen Kontinent erreicht Meta Platforms also die meisten Menschen. Gemessen am Umsatz pro User ist jedoch noch sehr viel Luft nach oben. Der durchschnittliche Umsatz je Nutzer beträgt in Nordamerika mehr als das 10-fache des Umsatzes im asiatischen Raum. Auch in Europa erzielt Facebook nur ein Drittel vom Umsatz der amerikanischen User.
Nehmen wir noch die anderen Dienste (Instagram, WhatsApp, Messenger) hinzu, so erreicht Meta Platforms täglich 2,82 Milliarden Menschen und monatlich sogar 3,59 Milliarden Nutzer.
Mit Facebook erreicht Meta die meisten Menschen. Doch wie sieht es mit den restlichen Plattformen aus?
Instagram:
- soziales Netzwerk mit Fokus auf Video- und Foto-Sharing
- erstellen von Stories
- Audiovisuelle Plattform, geeignet für Creator und Influencer
- Messaging-Funktion
- Reels- Kurzvideos
Instagram erreicht inzwischen mehr als eine Milliarde Menschen. Die Plattform ist zu einem Ort geworden, an dem Trends entstehen und berühmt werden. Daher wird Instagram zunehmend zu einer lukrativen Werbeplattform für Meta.
Facebook-Messenger:
- Instant Messaging-App, die ursprünglich als Facebook-Chat im Jahr 2008 entwickelt wurde.
WhatsApp:
- Instant Messaging-App, mit der Benutzer Textnachrichten, Bild-, Video- und Audiodateien versenden können. Außerdem gibt es das Feature WhatsApp-Anruf.
Oculus:
- All-in-One-VR-Headsets für Fitness,Gaming,Unterhaltung und Interaktion in virtuellen Räumen. Oculus konzentriert sich auf Forschung und Entwicklung von VR.
Workplace:
- Kommunikationstool, das alle Mitarbeiter in einem Unternehmen miteinander verbindet. Ermöglicht Features zum Austausch und zur Zusammenarbeit - auch remote.
Portal:
Gerätefamilie für Videoanrufe. Mit Hilfe von KI richtet sich die Smart Camera stets auf das Geschehen aus.
Novi:
- Digital Wallet, mit dem Nutzer Geld international senden und empfangen können.
Kernkompetenzen von Meta Platforms
Die Kernkompetenz von Meta Platforms liegt darin, möglichst viele Menschen miteinander zu verbinden und ihnen Plattformen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie von überall aus und jederzeit in Kontakt bleiben können. Das Stichwort lautet also Kommunikation. Darüber hinaus zeichnen sich Facebook und Co. durch ihren Unterhaltungsfaktor und viele nützliche Features aus.
Hervorzuheben sind die strategischen Übernahmen von Instagram und WhatsApp. Mit diesen Plattformen hat Meta sein Angebot ergänzt und noch mehr Nutzer erreicht. Mit mehr als 3,5 Milliarden Nutzern erreicht Meta Platforms jeden Monat über 40 % der Weltbevölkerung.
Die Cashcow von Meta
Spätestens seit dem Erfolg von Google dürfte klar sein, dass die Monetarisierung von einer überlegenen Reichweite eines der besten Geschäftsmodelle der Neuzeit ist. Meta Platforms hat diese Kommerzialisierung bis an das Limit skaliert und damit viele Milliarden eingenommen. Aktuell macht das Segment Advertising 97 % des Gesamtumsatzes aus.
Facebooks Geschäftsmodell ist ebenso genial wie riskant. Die Abhängigkeit von den Werbeeinnahmen ist einfach zu groß. Deshalb will Zuckerberg mit dem Metaverse den Fokus verschieben.
Meta Platforms konnte in den letzten vier Jahren seinen Gesamtumsatz mehr als verdoppeln. Im Jahr 2018 lag der Umsatz noch bei 55 Milliarden US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2021 konnte ein Umsatz von 118 Milliarden Dollar verzeichnet werden.
Bei der Gewinnentwicklung hat Meta Platforms eine ähnlich starke Leistung erbracht. Von 2018 bis 2021 steigerte der Big Player seinen Nettoüberschuss von 22 Milliarden US-Dollar auf beachtliche 39 Milliarden Dollar.
Das entspricht einer Nettomarge von 33,3 %. Metas operative Marge liegt bei 39,6 %. Facebook und Co. erwirtschaften enorme Gewinne und das Unternehmen ist dabei äußerst profitabel. Beachtlich ist auch die Entwicklung des freien Cashflows, der sich seit 2018 mehr als verdoppelt hat.
Des Weiteren zeichnet sich die Bilanz von Meta Platforms durch eine geringe Verschuldung aus. Mit einer Eigenkapitalquote von 75 % ist Meta sehr gut aufgestellt.
Meta-Aktie - Überbewertung oder eher günstig?
Laut "zacks.com" liegt das KGV von Meta bei 16 und das PEG-Ratio bei 1,07. Somit ist die Meta-Aktie im Vergleich zum Tech-Sektor relativ moderat bewertet. Beim Gewinnwachstum kann Meta nach wie vor überzeugen.
Was sagen Analysten über die Meta-Aktie?
Laut "Marketscreener" liegt das untere Preisziel der Analysten bei 220 US-Dollar und das obere Preisziel bei 466 Dollar. Von den 54 Analysten raten immerhin 33 zu kaufen.
Fazit zur Meta-Aktie
Wir haben in unserer Analyse zur Meta-Aktie festgestellt, dass der Konzern fast ausschließlich von seinen Werbeeinnahmen abhängig ist. Mit seiner Reichweite von mehr als 3,5 Milliarden Nutzern ist Meta Platforms einzigartig im Bereich der sozialen Netzwerke. Bei den Nutzerzahlen könnte Facebook jedoch seinen Höhepunkt erreicht haben bzw. kurz davor sein.
Das stellt ein gewisses Risiko dar. Allerdings wird diese Reichweite nicht einfach so verschwinden. Meta Platforms arbeitet äußerst profitabel und mit dem Metaverse besteht zumindest ein Konzept, dass zukünftig zu einem neuen Wachstumsmarkt avancieren könnte.
Information nach §34 WPHG: Der Autor besitzt zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Aktienanalyse keine Aktien des vorgestellten Unternehmens.