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Over The Counter (OTC)

Zuletzt Aktualisiert: 20. Januar 2022

Kryptowährungen bieten eine Reihe an Besonderheiten. Dazu gehört die Unabhängigkeit von der klassischen Finanzbranche. Over the Counter, kurz OTC, bezeichnet den Handel, der nicht über eine klassische Börse abläuft, sondern direkt zwischen zwei Parteien abgewickelt wird. In Deutschland kennt man dafür noch Begriffe wie Freiverkehrshandel, außerbörslicher Handel oder eben Direkthandel.

Meist werden auf diese Weise große Volumina bewegt, die mithilfe von OTC-Brokern angebahnt werden. Denn der außerbörsliche Handel „über den Tresen“ ist dezentralisiert. Er findet über ein elektronisches oder telefonisches Netzwerk von Händlern statt. Deren bilaterale Vereinbarungen unterliegen keinen Regularien und orientieren sich nicht an Referenzmärkten. Dies bietet gleichermaßen Vor- und Nachteile.

Krypto-Börsen wie Kraken bieten den Verkauf größerer Mengen von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen in großen Mengen über OTC an. Dazu ist eine Kontaktaufnahme mit dem Support nötig, da jeder Fall einzeln behandelt wird.

Die 3 wichtigsten Vorteile

Flexible Öffnungszeiten

Daß der OTC-Markt nicht an die gängigen Öffnungszeiten gebunden ist, ist einer seiner größten Vorteile. OTC-Handelsplätze werden bequem für Anleger und Händler rund um die Uhr betrieben. So können Anleger auf Kursschwankungen sekundenschnell 24 h lang reagieren.

Günstige Transaktionen

Nicht nur Kryptowährungen können over the Counter gehandelt werden, sondern auch Aktien oder Derivate wie Swaps und Forward-Kontrakte. Investoren haben dabei die Möglichkeit, mehr Kryptowährungen und Aktien mit dem gleichen Budget zu erwerben. Denn OTC-Trades sind meist günstiger, da bei ihnen nicht die Gebühren klassischer Börsen anfallen. Niedrige Transaktionsgebühren sind vor allem bei den meist großen Deals ein wichtiger Vorteil.

Verbesserte Marktstabilität

Ein besonderes Argument für den OTC-Handel ist neben der Preisfrage auch die Stabilität. Denn den Löwenanteil des OTC-Marktes machen Bitcoin-Halter aus, die über hohe bis sehr hohe Einlagen verfügen. Bewegen sie in einem Trade riesige Summen, kann das den Krypto-Markt in erhebliche Schwingungen versetzen. Ein Effekt, der sich mit außerbörslich gehandelten virtuellen Währungen vermeiden lässt.

Wachstumsfördernder Handel

Angebote, die an klassischen Börsen aufgrund nicht erfüllter Bedingungen unerwünscht sind, profitieren vom OTC-Handel. Emittenten können sich „über den Tresen“ genügend Kapital beschaffen, um eigene Ziele zu verfolgen und zu finanzieren. Das reizt offenbar viele Anleger. Studien zeigen, dass der OTC-Bitcoin-Markt dreimal so groß ist wie der offizielle BTC-Markt. Immerhin werden weltweit Bitcoin-Transaktionen im Wert von rund 12 Milliarden Dollar pro Tag abgewickelt.

Die 3 größten Risiken

Unreguliert und unkontrolliert

Der klassische Wertpapierhandel ist reguliert und kontrolliert, dadurch jedoch auch eingeschränkt. Das ist im OTC-Handel anders. Er unterliegt nicht der Börsenaufsicht, was für viele den Reiz ausmacht. Dieser Vorteil ist zugleich ein Nachteil. Denn wer Kryptowährungen kauft, ist nicht durch staatliche Aufsicht oder Regularien des Handelsplatzes abgesichert. Personen oder Unternehmen, die Währungen anbieten, können unkontrollierte Aussagen treffen. So kann eine Kryptobörse bereits vor der Insolvenz stehen, ohne dass dies dem Privatinvestor bekannt ist. Frei handelnde Verkäufer und Unternehmen müssen wenig Informationen bereitstellen, die zudem kaum gegengeprüft werden. Auch das beeinflusst den Markt der ohnehin volatilen virtuellen Währungen.

Kriminelles Potenzial

Die virtuelle Währung wird an digitale Wallets gesendet oder per Banküberweisung transferiert. Illegale Transaktionen sind dabei ein stetiges Risiko geworden. Stichproben zeigen, dass immer mehr Kryptowährungen zur Geldwäsche genutzt werden und eine illegale Herkunft haben. Vor allem große Transaktionen weisen häufig Digitalwährungen auf, die aus illegalen Geschäften stammen. Kein Zweifel: Der unregulierte OTC-Handel bietet für diese kriminellen Aktivitäten reichlich Vorteile.

Fehlende Transparenz

Wer im OTC-Handel kaufen will, stellt eine Kursanfrage für die gewünschte Order an den OTC-Broker. Die Antwort kommt in der Regel prompt und der Anleger kann sich für oder gegen den Deal entscheiden. Dies muss er binnen Sekunden tun, denn der Verkäufer behält sich vor, sein Angebot jederzeit zurückzuziehen. Plötzliche Kursschwankungen führen dann womöglich zu weit höheren Ausgabekursen. Eine Beratungsmöglichkeit oder Bedenkzeit bleiben dem Anleger nicht. Dies kann zu unvorteilhaften Transaktionen für den Käufer führen.

Dieser Artikel wurde erstmals am 30. März 2020 veröffentlicht und am 20. Januar 2022 aktualisiert.
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